Fortschritte auf unserem Land und kommende Permakultur-Seminare:

Das 1. Seminar über Wasserretention in Landschaften bei IKI-GAIA war ein großer Erfolg und brachte den Regen. Hier findest du ein paar Eindrücke vom Wochenende!

Die Vorbereitungen für den Garten sind in vollem Gange, und die ersten Feldfrüchte werden eingebracht: Kopfsalat und Zucchini! Tomaten und Paprika in der Blüte. Wir haben auch Verluste durch Schädlinge zu beklagen.... Wir müssen den Boden noch verbessern! Deshalb ist Nicole mit dem JADAM auf Hochtouren unterwegs!

Nach einem Verlust von 100'000 Litern Wasser durch einen Rohrbruch (Fabrikationsfehler!) haben wir eine Pumpe gekauft, um Wasser vom Brunnen neben dem Haus zu den Flexi-Tanks 50m höher auf dem Felsen zu pumpen. Beide sind fast voll! Insgesamt haben wir 200'000 Liter, was uns hilft, die Trockenheit zu überwinden!

 

 

Osiris und Daniel arbeiten jeden Tag ein paar Stunden mit dem Minibagger. Meter für Meter kommen sie mit der Versickerungsgräben (auch Swale genannt) voran. Dort, wo der Überschuss der Quelle fließt und versickert, um jeden Tropfen Wasser zu nutzen, den unsere schöne Quelle uns schenkt!

Wir haben auch den Vorteil des Regens genutzt und viele Sträucher gepflanzt, wie z.B.: Atriplex, Vitex, Retama, Lorbeer... Danke PERMANESER.ORG Team!!!
Wir haben auch Gründünger gepflanzt.

Wir sind in voller Vorbereitung für den Kurs der Gestaltung von natürlichen Swimmingpools... Das Wichtigste ist haben wir fertig gestellt... DAS PROMO-VIDEO!!!

⭐️Próximos seminarios sobre Permacultura:

No event found!

WASSER RETENSIONS LANDSCHAFTEN

Die Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufs: Errichtung von „Wasser-Retentionslandschaften“

Der natürliche Wasserzyklus ist seit Jahrhunderten auf Grund wahlloser Abholzung der Wälder, Flussregulierungen und der falschen Nutzung bzw. des Missbrauchs der wichtigsten natürlichen Ressource, die wir haben – dem Wasser – phasenverschoben. Dies trägt zur verstärkten Wüstenbildung, -verbreitung und Wasserknappheit bei. Mit einfachen Mitteln wie Stufengräben, oder geplanten „Swales“, wie sie in diesem Bericht über Monte Alegre beschrieben werden – also der Schaffung von Wasserbecken, Seen, Lagunen und gleichzeitiger Wiederaufforstung – können wir, die wir uns der alarmierenden Situation bewusst sind, aktiv an der Wiederherstellung mitwirken.

Das Prinzip des kleinen und großen Wasserkreislaufs

Der große Wasserkreislauf, also jener der für den Wasseraustausch zwischen Meer und Land verantwortlich ist, ist scheinbar nicht beeinflussbar. Dieser Kreislauf funktioniert indem Meerwasser in Form von Niederschlägen auf dem Kontinent abregnet. Das Wasser gelangt in die Erde, in der sich natürliche Quellen bilden,  aus denen Flüsse entspringen, die wiederum im Meer münden und somit den Kreis schließen. Der kleine Wasserkreislauf, ist im Vergleich dazu geschlossen und tritt auf, wenn Wasser aus der Landschaft verdampft und in Form von Niederschlägen im selben Gebiet wieder abregnet und der Prozess aufs Neue in Gang gesetzt wird. Dieser Kreislauf kann jedoch durch „Wasserretentionsmaßnahmen“, wie in den folgenden Grafiken ersichtlich wiederhergestellt werden, damit der kleine Wasserkreislauf den großen anzieht. http://waterparadigm.org/

retens1

Schematische Darstellung der Ausbreitung von Wüsten und Halbwüsten auf Grund des Zusammenbruchs des Kleinen Wasserkreislaufs

retens2

Die oben angezeigte Skizze verdeutlicht die Situation, wie sie in großen Teilen der Erde und auch hier in Andalusien zu beobachten ist:[Textflussumbruch]

 

  • Bildung von wüstenartigen Landstrichen wie in Almería, oder
  • Bildung von Halbwüsten, wie sie an großen Teilen der Küste und im Landesinneren aufgrund wahlloser Abholzung über die Jahrhunderte entstanden sind.
  • Intensive Bewirtschaftung des Bodens mit Einsatz von Pflanzen- und Schädlingsvernichtungsmitteln, die die Erde ohne vegetative Schutzschicht zurücklassen.
  • katastrophales Management der natürlichen Ressourcen.

 

Im grün eingezeichneten Bereich reicht die Vegetation nicht aus, um Wolken anzuziehen. In vielen Fällen versiegeln außerdem Gebäude, Straßen und Zement den Boden und kreieren eine Wand, die verhindert, dass sich durch Verdampfen des Meerwassers Wolken bilden und in Form von Niederschlägen das Landesinnere erreichen. Dies führt zu immer extremeren klimatischen Bedingungen aufgrund eines nicht vorhandenen Gleichgewichts und der fehlenden Feuchtigkeit, die sich im Anstieg der Temperaturen im Sommer und kälteren Wintern zeigen.

 

Dieser Prozess kann aufgehalten werden, wenn wir bewusst handeln und beginnen Einfluss auf unsere direkte Umgebung zu nehmen, sie zu begrünen oder wiederaufzuforsten und wenn wir die wenigen verbliebenen Grüngürtel schützen und somit der Wüstenbildung und die Zerstörung des Kleinen Wasserkreislaufes entgegenwirken, anstatt ihn weiter zu beschleunigen. Es gibt eine Vielzahl an Hilfskräften aus dem Reich der Natur, die bei der Erschaffung von Wasserretentionslandschaften mitwirken: Milliarden von Mikroorganismen beginnen ihr Werk, sobald sie erkennen, dass ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Auch Vögel leisten wertvolle Hilfe, in dem sie unverdaute Samen ausscheiden, die dann keimen.

 

Wasserretentionsmaßnahmen an der Schnittstelle zu „kritischen Zonen“

retens3

Durch das Sammeln des Wassers aus dem Kleinen Wasserkreislauf in Gebieten, die an unberührte Landschaften oder den großen Wasserkreislauf angrenzen kann das Wasser in die Erde sickern. Wie schnell sich der natürliche Wasserzyklus einstellt, hängt von einigen Faktoren ab:

 

1.den Bedingungen in Wasserhaushalt und Boden

2.der Geschwindigkeit des Wachstums von bodenschützenden Pflanzen als Pflanzenschutz

3.der Erschaffung von Grüngürtel und Wälder

4.der Intensivlandwirtschaft (abzulehnen) vs Extensivlandwirtschaft (zu bevorzugen)

 

Semilla Monte Alegre möchte Samen der Bewusstwerdung, Liebe und Respekt für die Natur säen, und die Bevölkerung für die Zusammenhänge der Wasserkreisläufe sensibilisieren. Durch kleine, konkrete Aktionen, die wir setzen – und zu denen wir alle beitragen können – ist es möglich einen funktionierenden (Kleinen) Wasserkreislauf in unserer nahen Umgebung zu schaffen:

 

Wir können

 

1.Wälder aufforsten in Projekten, wie sie z.B. der Verein Paz-Park, mit denen wir

zusammenarbeiten, organisiert hat

2.Bäume auf Landsitzen, in Parks, auf öffentlichen oder privaten Flächen pflanzen

  1. Chemische Schadstoffe vermeiden

 

All diese Aktionen sind GROßE TATEN, durch die wir mit der Natur auf großartige Weise kooperieren.

 

Schematische Darstellung der Ausbreitung von Wüsten und Halbwüsten auf Grund des Zusammenbruchs des Kleinen Wasserkreislaufs

retens4

Wie in der Darstellung ersichtlich, nimmt die kritische Zone, hier in rot eingezeichnet, mit den Jahren ab, während die sich die Grünzonen ausbreiten. Der Kleine Wasserkreislauf an den Rändern der kritischen Zone stabilisiert sich und agiert als Wegbereiter für die Transformation von Wüsten und Halbwüsten.

Ein internationales Referenzmodell: Tamera in Portugal

Auf einer Fläche von 134 Hektar gründete ein engagierter Personenkreis das Ökodorf Tamera, um dort mit der Natur zusammenzuarbeiten, ein „Heilungsbiotop“ zu schaffen, das Gelände zu renaturalisieren und auf ökologische Weise zu heilen.

Vor nicht all zu langer Zeit waren die Böden in Tamera noch fruchtbar bis in eine Tiefe von einem halben Meter. Böden, wie sie auch im Rest von Portugal zu finden waren und anfänglich in ganz Europa. Die Humusschicht, die beschattet und von Wurzeln durchzogen war, nahm das Regenwasser auf und das Wasser konnte langsam bis in die tiefsten Schichten der der Erde „saciada“ (??) eindringen, die wasserführenden Schichten wiederauffüllen und als Speicherorgan wirken. Dieser Wasserzyklus ist vor allem in den letzten Jahrzehnten unter anderem durch die Intensivlandwirtschaft unterbrochen worden. Heute ist dieser humustragende, fruchtbare Erdkörper von einem Großteil der Erdoberfläche verschwunden. Die Erosion nimmt derart gewaltige Ausmaße an, dass man von einer globalen Katastrophe sprechen kann. Unter diesen alarmierenden Umständen entschied die Projektgruppe von Tamera im Jahr 2007 mit der technischen Unterstützung des österreichischen Permakulturspezialisten Sepp Holzer mit der Konstruktion der ersten Wasserretentionslandschaft zu beginnen, darauf vertrauend, dass es möglich wäre im augenscheinlichen „Trockenland“ Portugal einen See in ausreichenden Dimensionen zu gestalten. Nach der zweiten Regensaison konnte ein hoher Wasserpegel erreicht werden. Und nach nur einem Jahr entstand eine neue Filtrationsquelle, die seit diesem Moment ganzjährig fließt. Seit damals wurden mehrere Seen und Wasserretentionsbereiche angelegt, die eine radikale Veränderung der Landschaft in diesem Tal bewirkten. In einer wasserreichen Landschaft entstand eine Landschaft, die das Wasser auch nachhaltig speichern konnte. Dank der Maßnahmen ist es nun möglich das gesamte Wasser aus den winterlichen Niederschlägen aufzunehmen und zu sammeln. Das Beispiel Tamera ist ein Modell für die gesamte Region Alentejo/ Portugal und die ganze Welt. Um Wasserretentionslandschaften auf der ganzen Welt zu schaffen benötigt es spezielle Ausbildungszentren oder „Modelluniversitäten“, in denen die Theorie und Praxis gelehrt und gelernt werden kann. Dies ist die Vision für Semilla Monte Alegre mit der Unterstützung der ExpertInnen aus Tamera.

Der vollständige Wasserkreislauf

Ökosysteme zu entwickeln, die nach 30, 40 oder mehr Jahren nur eine dünne Humusschicht haben, wirkt der drastischen Situation, wie sie in den vorherigen Kapiteln geschildert wurde nicht entgegen. Es braucht zuvor eine Art „Schwammeffekt“. Um den Wasserkreislauf wiederherzustellen, muss eine Möglichkeit gefunden werden, dass die Erde das Wasser trotz fehlender Humusschicht absorbieren kann. So wurde die Idee der Wasserretentionslandschaften entwickelt, um den lückenlosen Wasserkreislauf wiederherzustellen, indem das Wasser dort, wo Regen fällt gehalten werden kann. Das Wasser in einem vollständigen Kreislauf fließt kontinuierlich und beständig, der Boden agiert als Puffer.  Auch kann die Erde eine große Menge an Wasser auf einmal aufnehmen und es langsam wieder abgeben. Auf diese Weise kann Überschwemmungen vorgebeugt werden und gleichzeitig führen die Bäche ganzjährig klares und sauberes Wasser. So kann ein Gleichgewicht zwischen den Regenmonaten und der Trockenzeit erlangt werden. Dies gilt grundsätzlich für alle Klimazonen. Ein vollständiger Wasserkreislauf in dem der Erdkörper seine Funktion wieder ganz erfüllt, trägt zu Stabilität und Gleichgewicht des gesamten Systems bei. In der „saciada“ (?) Erde kühlt sich das Wasser auf seinem Weg in tiefere Erdschichten ab. Wo der Wasserkreislauf vollständig funktionsfähig ist, tritt das Wasser als reifes Quellwasser mit einer Temperatur von vier Grad Celsius an der Oberfläche aus. Es hat sich herausgestellt, dass dieses Quellwasser eine starke Heilkraft für die Erde und alle Lebewesen hat. Durch die Erschaffung von Wasserretentionslandschaften kehrt die Menschheit wieder zur Verbundensein mit dem Geist der Erde, dem Geist der Pflanzen, Tiere und Menschen, die auf ihr Leben zurück. Durch die Schaffung dieser Systeme beziehen wir uns nicht nur auf die technische Gestaltung sondern auf die Kunst mit dem Lebendigen in Verbindung zu treten und anzuerkennen, dass wir als menschliche Wesen nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten sind. Es geht darum das alte Wissen, das alle Indigenen besaßen, als der Wasserkreislauf noch vollständig funktionsfähig war, wiederzubeleben und in die moderne Lebenswelt zu übertragen. Eine Wasserretentionslandschaft ist ein Impuls der Heilung, den die Erde und all ihre Lebewesen so notwendig braucht und die an jedem Ort entstehen soll und kann, wo Menschen den Mut und die Kraft haben die Fähigkeiten wiederzuentdecken, um sie zu erschaffen.

Danke für euer Vertrauen.